KLIMALISTE antwortet der Königsteiner Woche Stadtentwicklung- Teil 3:

Seit Jahren wird in Königstein über die Innenstadtgestaltung diskutiert – geschehen ist wenig. Die KLIMALISTE möchte das Thema wieder auf die Tagesordnung bringen und eigene Akzente setzen. Die Innenstadt sollte für alle Bürger*innen ein attraktiver Aufenthalts- und Begegnungsraum sein. Gleichzeitig müssen bei der Innenstadtgestaltung insbesondere die Auswirkungen auf das Klima berücksichtigt werden. Das muss kein Widerspruch sein. Die Innenstadt gehört in erster Linie den Fußgängern und Radfahrern, die beide CO2 frei unterwegs sind und zudem keinen Lärm oder Abgase produzieren. Die KLIMALISTE setzt sich dafür ein, die Innenstadt – wo immer es möglich ist – vom Individualverkehr zu entlasten. Ein weiteres Parkhaus passt nicht mehr in unsere Zeit. Nach neuesten Studien lassen Fußgänger und Fahrradfahrer im Jahresschnitt mehr Geld in den Geschäften als Autofahrer – unser Einzelhandel könnte also sogar davon profitieren. Die beiden Parkplätze der Konrad-Adenauer-Anlage sind sukzessive zurückzubauen und in den bestehenden Park zu integrieren. Allenfalls könnten diese Flächen für eine Verlegung der Bushaltestellen von der Georg-Pingler-Straße dienen. Die Fußgängerzone in der Innenstadt sollte ausgebaut werden, indem der Kapuzinerplatz integriert wird ebenso wie Teile der Georg-Pingler-Straße und Hauptstraße. Die aktuellen Planungen des Magistrats zur Stadtmitte, die derzeit im Wesentlichen darin bestehen, die Fahrtrichtung der Busse zu ändern, machen überhaupt keinen Sinn und sind eher kontraproduktiv.

Es bedarf eines innerstädtischen Erholungskonzeptes mit Grüninseln und Trinkwasser-brunnen als Begegnungsorte für Bürger*innen. Die städtischen Grünanlagen sind zu erhalten, zu pflegen und wenn möglich zu erweitern. An allen Straßen und in den Wohnsiedlungen sind, wo immer es möglich ist, Bäume zu pflanzen. Im Idealfall entstehen so innerstädtische Alleen, die helfen, die Stadt abzukühlen. Auch auf den Kapuzinerplatz gehören Bäume. Weitere Flächenversiegelungen von Waldflächen, Blühwiesen, Kur- und Parkanlagen werden ausgeschlossen. Öffentliche Flächen sollen entsiegelt werden, wo dies möglich ist. Wir sprechen uns gegen die Ausweisung von neuen Baugebieten aus.

Wir setzen uns für den Schutz und die Sanierung von historischen Gebäuden in der Innenstadt ein. Historische Häuser prägen das Bild einer Stadt, mit welchem sich die Bürger*innen identifizieren. Häuser mit Charakter sind hier gesichtslosen Neubauten vorzuziehen. Außerdem ist in alten Häusern sehr viel „graue Energie“ resp. CO2 gespeichert. Reißt man diese ab und baut neu, wird diese Graue Energie vernichtet und allein durch den Neubau mehr CO2 freigesetzt, als bei einer Sanierung. Daher sind alte Häuser wann immer möglich zu erhalten. Die Stadt soll dazu ein Förderprogramm auflegen und die Eigentümer besser unterstützen.

Das Kurbad erweist sich als energieintensive und -verschwenderische kommunale Einrichtungen. Allein die Hälfte der Strom- und Heizkosten der Stadt entfallen auf das Kurbad. Diese damit verbundenen hohen CO2-Emissionen sind in Zeiten der Klimakrise nicht mehr zu rechtfertigen. Und für eine Sanierung zu einem klimaneutralen Kurbad fehlen der Kommune die Finanzmittel, die an anderer Stelle für den Klimaschutz eingesetzt werden müssen. Ein Weiterbetrieb durch die Stadt ist daher nicht sinnvoll.

Die Klimaliste befürwortet die Offenhaltung des Philosophenwegs als kürzeste Wegeverbindung für Fußgänger und Fahrradfahrer. Das spart erheblich CO2. Der Opel-Zoo muss daran erinnert werden, dass er immer noch die Vorgaben des Bebauungsplans von 2003/2004 einhalten muss. Dieser sieht ein eigenes Wegesystem für den Zoo vor, das die Nutzung des Philosophenwegs unnötig macht.