KLIMALISTE antwortet der Königsteiner Woche – Teil 4: Klimaschutz und Mobilität
Die Einhaltung und Umsetzung des Klimaschutzabkommens von Paris muss zur wesentlichen Handlungsmaxime in Königstein werden, fordert die KLIMALISTE. Bis zum Jahr 2030 muss Königstein daher klimaneutral werden.
Ein(e) erfahrene(r) Klimamanager*in muss unverzüglich in Vollzeit eingestellt werden und mit einem ausreichenden eigenen Stab ausgestattet werden. Der/die Klimamanager*in sollte sofort ggf. mit externer Expertise ein Klimaschutzkonzept entwickeln und dieses zügig umsetzen. Es sind dabei verbindliche Klimaschutzziele und ein Emissionsminderungsfahrplan zeitnah zu erstellen. Danach sollten die kommunalen Klimaschutzmaßnahmen alle zwei Jahre evaluiert werden. Hessen hat kürzlich 100% Förderquoten für Klimakommunen beschlossen.
Ein Sanierungsfahrplan für die städtischen Liegenschaften ist sofort zu entwickeln und umzusetzen. Neue öffentliche Bauten sind nach klimaökologischen Kriterien stahl- und betonarm und als Plus-Energie-Bauwerke zu errichten. Die Stadt muss zudem ein professionelles Energie- und Wärmemanagement einführen. Strom soll nur noch als Ökostrom bezogen werden. Die Straßenbeleuchtung ist auf LED-Beleuchtung umzustellen.
Das noch zu etablierende Klimabüro soll die Bürger*innen in allen Fragen des Klimaschutzes beraten und informieren, fordert die KLIMALISTE. Gleichzeitig muss den Bürger*innen ein breites Angebot gemacht werden, um sie bei den eigenen Klimaschutzmaßnahmen zu unterstützen. Dazu gehören innovative Beteiligungsmodelle zur Umstellung auf Wärmepumpen, aber auch ein eigenes Förderprogramm der Stadt mit jährlich 300.000 € für die Installation von Photovoltaikmodulen.
Bebauungspläne sind so anzupassen, dass für Neubauten eine nachhaltige, energiepassive Bauweise vorgeschrieben wird. Die Errichtung von Photovoltaikmodulen ist bei Neubauten verpflichtend festzuschreiben.
Bäume verbessern das Stadtklima und binden CO2. Daher fordert die KLIMALISTE ein 1000-Bäume-Programm, mehr Blühwiesen und mehr Stauden statt Schottergärten. Weitere Flächenversiegelungen darf es nicht geben.
Wasser wird zunehmend zu einem knappen Gut. Deshalb sollte Königstein sich zu einer Schwammstadt entwickeln mit Wasserspeichern für Regenwasser und Brauchwassersystemen. Aber auch jeder einzelne Bürger kann seinen Wasserverbrauch senken – hier hilft das Klimabüro. Ein finanzieller Anreiz könnte hier hilfreich sein, indem hohe und übermäßige Wasserverbräuche mit höheren Preisen einhergehen.
Der öffentliche Raum muss neu gedacht werden, fordert die KLIMALISTE. Fußgängern und Radfahrern sollte generell die Priorität gegenüber den PKW eingeräumt werden. Für Pendler sind attraktive Radwege nach Frankfurt, Oberursel und Bad Homburg zu bauen. Auch innerhalb Königsteins ist ein Netz an Radwegen zu entwickeln. Die KLIMALISTE fordert bessere Fahrradabstellmöglichkeiten, mit abschließbaren Boxen und Lademöglichkeiten für Fahrradakkus. Ein E-Fahrrad-/E-Lastenfahrrad-Verleihsystem könnte den Umstieg erleichtern.
Um ganz Königstein vom Verkehrsinfarkt zu befreien, benötigt Königstein ein Verkehrskonzept mit Tempo 30 auf allen Straßen, insbesondere im Kreisel, und damit letztlich eine Entlastung der Innenstadt vom Autoverkehr. Für elektrobetriebene Fahrzeuge müssen mehr Parkplätze mit Elektrotankstellen ausgewiesen werden. In jedem Stadtteil ist das Car-Sharing-Angebot auszubauen.
Der ÖPNV ist generell mit mehr Expressbussen nach Eschborn und Frankfurt attraktiver zu machen. Es sind zusätzliche Linien in die Stadtviertel und Ortsteile im 15-Minuten-Takt einzurichten. Hier wären fahrscheinfreie Minibusse eine deutliche Verbesserung für alle Bürger*innen.