KLIMALISTE fordert ein Klimabüro

Unsere Stadt Königstein ist seit mehr als 10 Jahren eine sogenannte Klimakommune. Damit hat sich unsere Kommune verpflichtet, auf der Grundlage einer CO2-Bilanz Aktionspläne mit Maßnahmen zum Klimaschutz und zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels zu erstellen und diese zu verwirklichen. Nun fragt man sich, was die Stadt seither gemacht hat. Die Bilanz der letzten 5 Jahre des Bündnisses aus CDU, FDP, SPD und Bündnis90/Die Grünen ist ernüchternd. Bis heute hat Königstein keinen Klimamanager. Bis heute liegt kein Klimaschutzkonzept oder irgendeine Art von Aktionsplan vor. Photovoltaik auf öffentlichen Gebäuden der Stadt – Fehlanzeige. Das Kurbad ist nach wie vor eine CO2-Schleuder. Über ein Radwegekonzept wird seit Jahren diskutiert – passiert ist wenig. Auf der Hauptstraße ist auf wenigen Metern ein gestrichelter Radweg gekennzeichnet worden – das war es. Nach wie vor setzt die Stadt auf das Auto als das privilegierte Fortbewegungsmittel. Ein Umstieg auf E-Mobilität wird einem nicht leicht gemacht – es gibt kaum E-Tankstellen und die wenigen sind ständig belegt. Der ÖPNV ist kaum attraktiver geworden, die Verbindungen nach wie vor unbefriedigend. Die umgesetzten Maßnahmen zum Klimaschutz sind also überschaubar. Das muss sich ändern und deshalb tritt die KLIMALISTE Königstein zur Kommunalwahl an. Wir wollen keine Lippenbekenntnisse sondern konkretes Handeln und das sofort. Der Klimaschutz muss endlich auf die Agenda und sollte allerhöchste Priorität genießen. Ansonsten sind die Pariser Klimaschutzziele nicht mehr zu erreichen. Damit wir hier endlich vorankommen, fordert die Klimaliste eine stärkere Beteiligung unserer Bürger*innen. Warum ist es bisher nicht gelungen, unsere Bürger*innen bei der Entwicklung von Konzepten einzubinden? Warum nutzt man nicht die Expertise unserer Bürger*innen, Wissenschaftler*innen und Klimaaktivisten? Die Stadt muss die Bürger*innen mit einbeziehen. Dazu gibt es etablierte Formate wie die Bürgerversammlung. Aber auch Online-Formate wie Bürgerbefragungen sind möglich. Die Stadt muss auf ihre Bürger*innen zugehen.

Allerdings müssen hierbei auch die Bürger*innen der Stadt mitmachen und ihren eigenen Beitrag leisten. Wenn unsere Stadtverwaltung ihre Vorbildfunktion wahrnehmen wird, dann werden auch die Bürger*innen mitziehen. Nur gemeinsam können wir die Klimakrise meistern. Wir haben in Königstein viele engagierte Bürger*innen, die schon jetzt eigene Maßnahmen zum Klimaschutz ergriffen haben. Weil auch sie verstanden haben, dass wir hier gemeinsam handeln müssen. Bereits heute haben einige Bürger*innen Photovoltaik auf ihrem Dach installiert. Das Fahrrad wird trotz fehlender Radwege immer mehr als Verkehrsmittel genutzt. Man sieht auch immer mehr E-Fahrzeuge. Viele Bürger*innen sind also bereits heute der Stadt voraus. Andere wollen diesen Beispielen folgen. Viele sind aber verunsichert, wissen nicht so Recht, an wen sie sich wenden sollen, suchen Rat und Beratung. Welche Heizung ist die energetisch Beste für mein Haus? Wo finde ich den erfahrenen Handwerker, der mir die Photovoltaikanlage installiert? Was ist mit Balkonmodulen? Welche Anbieter sind seriös? Wie kann ich Energie und Wasser einsparen? Wo bekomme ich welche Fördermittel? Wie kann ich eine Zisterne bei mir zuhause einbauen? Wie kann ich Müll vermeiden? Der Interessierte sucht im Internet und wird von einer Flut von Informationen erschlagen. Da gibt man dann schon mal schnell auf. Die Bürger*innen wollen vor Ort beraten werden. Deshalb fordert die KLIMALISTE ein eigenes, separates Klimabüro entsprechend dem Bürgerbüro oder der Kur- und Stadtinformation. An das Klimabüro sollen sich die Bürger*innen mit allen Fragen zum Klimaschutz wenden können. Dort erhalten sie eine kompetente Beratung zur Umstellung von Gasthermen und Brennwertkesseln auf Wärmepumpen, Installation von Photovoltaikanlagen oder einer Wallbox für das E-Auto, wie man Energie und Trinkwasser einsparen kann, Auskunft und Hilfestellung zum Thema Müllvermeidung und Mülltrennung, Tipps für den nachhaltigen Konsum, Fördermöglichkeiten – um nur einige Beratungsleistungen zu nennen. Dies sollte ergänzt werden durch eine gut sichtbare Erweiterung der Homepage der Stadt Königstein um den Themenkomplex Klimaschutz. Ebenso sollten zum Service des Klimabüros regelmäßige Fortbildungen in Sachen Klimaschutz für Bürger*innen, Unternehmen, Dienstleister und Vereine als auch regelmäßige Informationen zu Fragen der Klimakrise und des Klimaschutzes durch Publikationen, Social-Media-Beiträge, Zeitungsanzeigen und Aushänge gehören. Das Klimabüro könnte somit einen Rund-um-Service zum Thema Klimaschutz für alle Königsteiner*innen anbieten. Die Nachfrage ist da. Die Bürger*innen wollen zum Klimaschutz beitragen. Das Klimabüro kann und wird dabei helfen. Deshalb fordert die KLIMALISTE das Klimabüro jetzt. Wir haben keine Zeit zu verlieren.